Freitag, 16. Dezember 2022

Nòòchèèseler

Charles Freger - Wilder Mann photo series | Tribal costume, Pagan rituals,  Pagan

Uf de Mägisalp isch es gsy und en Sudel und Räägetaag und chalt uschnitzigs Wätter. Über d Grööt ine sind d Näbelfetze ghanget. Mer sind bi de Füürgruebe gsässe, und de Sänn hed öis aafòò vo de Nòòchèèseler verzelle.

 D Nòòchèèseler, das händ si immer gsäit, chömed i de häilige Nacht und gönd i d Hütte und chèèsed d Milch, wo d Älpler s Jòòr dur versoued händ.

Aber do isch äine gsy, de hed das nììd welle glaube und doch hed in de Gwunder plòògt, öb das esoo sigi. Do isch er am Taag vor em häilige Obig z Alp und im Vernachte zu de Hütte choo. Und es isch feischter worde, und wit und bräit isch niemert und nüüt ume Wèèg gsy. Er isch in e Hütte und uf en Stock (Baumstrunk) go sitze und hed gwaartet.

Um Mitternacht sind Schritt choo. D Hüttetüüre gòòt uuf, und d  Nòòchèèseler chömed ine. Siner händ si nììd e Broosme gachtet. Äine isch uf en Mälchstuel ghockt, hed bi de Füürgruebe es tannigs Schit gnòò und hed aafòò Spöö mache. Werend dem händ die andere Milch is Chessi glèèrt. Und de wo Spöön gmacht ghaa hed, hed Füür gschlage und d Spöön aazündt, und äis Schit ums andere aagläit. S Füür hed aafòò züngle und d Funke sind gege d Balke ue gstige und do händs s Chessi über s Füür to.

Do fròògt dèè wo d Spöön gmacht hed: „Wo söll i iez de Schnitzer hee tue?“ „Steck en deet in Stock“, hed im äine Bschäid gèè. Dèè ander nimmt de Schnitzer und stoost de Schnitzer gäge Stock und gäg de wo druff hocked und Luuschtered und sticht en is Bäi; es isch en Stich gsy zum Gradusebrüele. D Nòòchèèseler händ witer g chèèset, händ de Chèès in Chèèsräif und uf s Brätt tòò und wo s fertig gsy sind sinds wider verschwunde und de Luuschterer isch eläi i de Hütte gsy.

Aber im Bäi hed s in gstoche, wänn er sich nume es biz grodet hed, und wänn er en Schritt too hed, hèt er möge Brüele vor luuter Schmerze. Fascht hed er nììd häi möge. Er isch laam gsy.

Und dänn heds welle aafòò Früelig werde, und er hed s Bäi immer nonig chöne bewege. Er hed ume tokteret und gsalbet, und de Summer isch choo und verby gange, und er isch laam gsy, und s Bäi hed nììd welle guet choo. Do isch äine choo, de hed im gròòte, er söll am häilige n Obig wider z Alp und in di glych Hütte und uf de glych Stock go hocke.

Do isch er am häilige Obig zrugg uf d Alp gange. Als isch gange wie s letscht Jòòr; Me hed Schritt ghöört; d Hüttetüüre gòòt uuf und d Nòòchèèseler sind wider do gsy. Äine hed de Mälchstuel gnòò und hed aafòò Spöö für zum Füüre mache. „Ää, Iez wäiss i wider, wo min Schnitzer s ganz Jòòr blibe-n isch“, säit er und schrisst de Schnitzer us em Stock zrugg und us em Bäi vo öisem aarme Maa und de Älpler hed im Augeblick nümm e biz me gspürt.

D Nòòchèèseler händ s Chessi über s Füür too und s Chèèslab i d Milch und de Schluck mit de Bräche vertòò, händ de Chèès in Chèèsräif tue und sind fort, und de Luuschterer isch häi und hed s Bäi chönne bruuche wie vor Jòòre.

 

Sage aus dem Haslital

 

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