Sonntag, 30. November 2014

Advent



Adventus bedeutet Ankunft
Somit war diese Zeit als Vorbereitung auf das Fest der Geburt des Erlösers gedacht. So wurde vom Dezemberanfang bis Weihnachten das Hochzeithalten verboten und die Menschen wurden zum Beten und Fasten angehalten. Nichts sollte die Menschen von der inneren Erwartung auf das Christfest abhalten. Im westlichen Europa begann der ursprüngliche Weihnachtszyklus am 11. November, an Martini, mit einer 40 tägigen Fastenzeit, woran uns noch heute der Fasnachtsbeginn, der 11. 11. erinnert. Noch vor der Einführung des Weihnachtsfestes feierte man am 6. Januar das viel ältere Fest Epiphanie, an welchem in Italien noch heute die Befana unterwegs ist und den Kindern Süssigkeiten auf s Fensterbrett legt.
Spinnstuben
Die Adventszeit war der Bginn der Spinnstuben und der nachbarlichen Zusammenkünften. Es wurde gesponnen, gestrickt und Weihnachtsarbeiten gemacht. In manchen Orten ist es eine bestimmte Bäuerin gewesen, die die Spinnstube abhielt, an andern Orten wanderten die Spinnerinnen nach festen Regeln von Haus zu Haus. In den Rockenstuben oder Spellstuben, Lichtstuben, Nachtstuben oder Heimgarten waren manchmal nur Mädchen, manchmal nur verheiratete Frauen zugelassen. Am Abend stellten sich auch die Burschen ein, es wurden Tagesneuigkeiten besprochen, Märchen und Sagen erzählt, Spuk- und Geistergeschichten, Spiele gespielt, Lieder gesungen und Rätsel geraten.
Adventskranz
Der Adventskranz geht vermutlich auf den Ringzauber zurück: grüne Kränze und Kränze aus geflochtenem Stroh brachten Segen und wehrten das Unheil von allem, was grün werden und Frucht tragen soll.
Deshalb umwand man die Zauberkränze zusätzlich mit goldenen und roten Bändern für die Farben des Lichts und des Lebens.
Der Adventskranz in der heutigen Form entstand um ca. 1860 in Norddeutschland.

Samstag, 29. November 2014

Andreastag

Am Sonntag 30. November ist der Tag vom heiligen Andreas. Dieser Tag gilt als Termin- und Lostag. Schau in der Andreasnacht, was für Gesicht das Wetter macht: So wie es ausschaut, glaub`s fürwahr, bringt`s gutes oder schlechtes Jahr. (Schwarzwald). Wirft herab Andreas Schnee, tut`s dem Korn und Weizen weh.
Durchspinnnacht: In Schaffhausen war an Andreas "Durchspinnnacht". Stoffe aus diesem in der Nacht gesponnenen Garn galten als wunderkräftig und durften von den Mägden für die Aussteuer behalten werden. In dieser Nacht konnte ein Mädchen oder Knabe erfahren, wen sie heiraten wird und ihn herbeiwünschen. 
Bim Angereesle het men albe hinger em Rügge düre imene Löffel Wasser in es Gschirrgschöpft; derbi het me nüt dörfe verschütte.  Gnau chan i nümme säge, was alls het müesse goh; i bsinne mi ume eso blösseli dra. De het men au e Spruch gseit:
Agerees, i bitte di, Bettschgetbrätt, i tritte di, Du wellischt mer verhälfe, zu re Frau, di mit mer z`Chilen u z`Märit chöm.
Eine weitere Beschwörungsformel lautet:
Angerees i bitte di, Bettstatt i betritte di, Zeig mer hienecht diesi Nacht Mi härzallerliebschte Schatz. Het er Ross, so chunnt er z`rite, Het er Chüeh, so tribt er sche, Het er nüt, so chunnt er süsch. ( um Huttwil)
Das Mädchen muss um Mitternacht nackt mit seinem Hemd die Stube wischen und den Abfall rückwärts aus dem Haus trage, so kann sie den Zukünftigen sehen.  (Huttwil.)  Man erblickt den Zukünftigen, wenn man zwischen 11 und 12 nachts aus sieben Brunnen trinkt ohne eine Wasserleitung oder einen Bach zu überschreiten. (Bern). Man klopft den Schafen am Stall; jenachdem ein altes oder junges Schaf blökt, erkennt man das alter des Zukünftigen (Bern). Ob man im kommenden Jahr heiratet erkennt man, wenn man den rechten Schuh rückwärts über die Schulter wirft. (Schwarzwald).
In gewissen Regionen von Süddeutschland, gingen Kinder und Alte mit Hammer und Besen bewehrt durchs Dorf. Beim Klopfgehen wird gelärmt und Wand für Wand abgeklopft, dass alle bösen Mächte verschwinden. Diese Lärmumzüge werden im Luzerner Gäu auch Stüpfernacht genannt.
Ein am Andreastag von einem Weissdorn geschnittenes „Spriesenhölzli“ in der Tasche getragen, zieht Holzsplitter aus der Hand (Zürcher Oberland)