Donnerstag, 30. Oktober 2014

Samhain; von „sam-fuin“ = Sommers Ende.






Samhain ( 1. November) und Beltene ( 1. Mai) galten bei den Kelten als die wichtigsten zwei Jahresfeste, teilten sie doch das Jahr in eine Winter- und eine Sommerhälfte, eine „Jahresnacht“ und einen „Jahrestag“. Die Nächte davor galten als in der Luft hängend . Hatte der Sommer und das Jahr mit Samhain geendet, so fing der Winter und das neue Jahr doch erst wirklich mit dem neuen Tag an. Die dazwischenliegenden zwölf Stunden fielen zwischen die Zeit- es war unbestimmbare Zeit, also Ewigkeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fielen zusammen.
An diesen beiden Schnittstellen entfiel die Trennung zwischen Menschen- und Anderswelt für die Nachtstunden. So taten sich in Irland am 1. November nicht nur die Feenhügel auf, weil ja nun auch die Wesen der Anderswelt, welche im Sommer am Wachsen und Werden der Natur beteiligt waren, ihr Winterquartier beziehen mußten; da die schwarze, die Totenzeit begann, kehrten auch die Toten in die Welt der Menschen zurück und wurden sichtbar.
Die Kelten glaubten auch das Saman, der Herr des Todes, in dieser Nacht die bösen Seelen zu sich rief, die dazu verdammt waren, in Tiergestalt einherzugehen. Während dieser Zeit galt die Gefahr in die Anderswelt verschleppt zu werden als sehr groß, weshalb es die Meisten vorzogen, die Samhain-Nacht bzw. Helloween, im eigenen Heim im Schosse der Familie zu verbringen. Die Ausnahme machte die Jugend, welche in dieser Nacht vermummt und maskiert herumtrieb und allerhand Unfug anstellte um das Chaos noch zu erhöhen. Es ist anzunehmen, dass sie ursprünglich die Toten darstellten. Die Begegnung mit Ihnen war immer eine zweischneidige Sache. So wurde am Vorabend des 1. November  das Haus geputzt, das Feuer besonders sorgfältig gehütet, Stühle mit Tabakspfeife vor den Kamin gerückt (Tote frieren viel schneller als Menschen) und Speis und Trank hingestellt.
Zwar wollte man den Toten alle Ehren erweisen, aber wehe dem Lebenden welcher sich von ihnen überraschen liess oder, noch schlimmer, aufblieb um sie zu belauschen - er gehörte schon bald zu ihnen. Aus diesem Grund durfte man sich in dieser Nacht niemals nach Schritten auf der Straße umwenden.

Freitag, 10. Oktober 2014

Verbotene Tänze

Drei volle Tage und Nächte sollen die jungen Leute, trotz Verbot, auf dem Sengboden getanzt haben. Und als das Lampenfett ausging versuchten sie es mit Schnee. Und der Schnee brannte und erleuchtete den Tanzplatz. Die Sage meldet, der Böse habe die Hand im Spiel gehabt und die toten Paare müssen sich Verzeihung und Erlösung ertanzen. Im Goms habe der Böse gar selbst zum Tanz aufgespielt und die besessen Paare sich zu Tode tanzen lassen.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Altweibersommer




Die letzten sonnigen Herbsttage werden gemeinhin als Altweibersommer bezeichnet. An diesen Tagen kann man des morgens bei Sonnenaufgang viele feine, silberglänzende Fäden durch die Luft fliegen und an den Bäumen hangen sehen.

Die einen sagen diese Fäden werden von kleinen Spinnen gewoben. Die andern aber erzählen, dass der Herbstwind in der Nacht seine Grossmutter so wild durch den Wald jagd, dass sich ihr Haarkranz auflöst und sie mit ihren silbergrauen Haaren an den Sträuchern und Bäumen hängen bleibt.
Wenn am nächsten Tag dann die Sonne aufgeht, kann man diese silbergrauen Grossmutterhaare überall an den Bäumen schimmern sehen.

Nur, der Herbstwind mag diese Geschichte nicht hören. Wenn sie ihm zu Ohren kommt, wird er wütend und kommt "i d Galle". Dann rüttelt er an den Fensterläden und Türen der Menschen, dass einem wind und weh wird und man meint alles müsse auseinander brechen. Dann heult er und brüllt:

„Die Gschicht mit de Grosmueter isch erfunde und gloge. D Elfe sind s gsy, die händ die ganz Nacht tanzed bis am Morge und sind uuf und devoo, wo iri Todfeindin d Sonne ufgange isch. Uf de Flucht aber händ sich iri huuch fyne Chläider im Gstrüpp verfange. Elfegspinscht isch es, was do umeflüügt und nììd d Hoor vo miner Grossmuetter. Ich ha nämli gar kei Grossmuetter!!"