Samstag, 6. Dezember 2014

Samichlaus





Die Gestalten, welche unter diesem Namen auftreten, sind recht verschieden. Bald ist es ein guter, gabenbringender Alter, bald ein Bischof, dann eine geschwärzte, lärmende, tobende, hässliche, vermummte Schreckgestalt oder eine ganze Rotte von glockenbehängten Kläusen. Ebenso unterschiedlich ist der Zeitpunkt ihres Erscheinens und so kann man Klausfiguren  während dem ganzen Monat Dezember antreffen..
Den Namen aber haben sie allesamt vom Heiligen des Tages übernommen, dem Bischof Niklaus von Myra dessen Namenstag am 6. Dezember gefeiert wird.
Bis ins 10. Jahrhundert war zunächst St. Martin der Volksheilige, wurde dann aber im Volksbrauch nach und nach vom St. Nikolaus verdrängt. Ursprünglich sind von St. Niklaus nur die Knaben beschenkt worden, die Mädchen erhielten ihre Geschenke am Tag der Hl. Lucia (13. Dezember)
Auch die Reformation konnte sich des Heiligen nicht entledigen ( Der französische Klerus machte kurzen Prozess und liess den Weihnachtsmann 1951 vor der Kathedrale von Dijon öffentlich hinrichten. ( ) Sie prangerten eine besorgniserregende „ Paganisierung“ des Fests der Geburt an, die von dem rein christlichen Charakter dieses Erinnerungsfests ablenke, zugunsten eines Mythos ohne religiösen Wert und so lebt er bei den Protestanten als Samichlaus oder Chlaus weiter, mit dem Unterschied, dass er meist als Alter mit rotem Kapuzenmantel auftritt, im Gegensatz zu den Katholiken, wo er meist im Bischofsgewand auftritt.
Der Nikolaus wie wir ihn vor allem kennen, tritt meistens mit einer Begleitperson in Erscheinung, welche im Gegensatz zum schönen, weissbärtigen und freundlichen St. Nikolaus meist schmutzig und ruppig ist. Sein Name ist regional verschieden: Schmutzli, Ruprecht, Pelzmärte, Krampus, Rumpelklaas, Pelzebock ua. Diese Begleitgestalten weisen wiederum auf eine ältere, archaischere Schreckgestalt hin und tragen die Züge von eigentlichen Winterdämonen. Dies würde auch die vielen Bräuche in dieser Zeit erklären, welche mit viel Lärm die Winterdämonen fernhalten und vertreiben sollen.
Rute: Früher erhielten die Kinder grüne Zweige und Reiser mit den Martins- und Niklaus Geschenken. Erst das 16. Jh. legte der Rute einen pädagogischen Sinn unter. Nach indogermanischem Glauben werden durch die Berührung mit der Rute, unter bestimmten Feierlichkeiten, Krankheiten beim Vieh und feindliche Geister von Haus und Hof vertrieben. Aber die Rute, die ursprünglich nur Abwehrt, wird später in der Hand des Hirten zur Lebensrute, die feindlichen Zauber abwendet und Wachstum hervorbringt, und auf dem Acker ein Symbol der Fruchtbarkeit ist.

Sonntag, 30. November 2014

Advent



Adventus bedeutet Ankunft
Somit war diese Zeit als Vorbereitung auf das Fest der Geburt des Erlösers gedacht. So wurde vom Dezemberanfang bis Weihnachten das Hochzeithalten verboten und die Menschen wurden zum Beten und Fasten angehalten. Nichts sollte die Menschen von der inneren Erwartung auf das Christfest abhalten. Im westlichen Europa begann der ursprüngliche Weihnachtszyklus am 11. November, an Martini, mit einer 40 tägigen Fastenzeit, woran uns noch heute der Fasnachtsbeginn, der 11. 11. erinnert. Noch vor der Einführung des Weihnachtsfestes feierte man am 6. Januar das viel ältere Fest Epiphanie, an welchem in Italien noch heute die Befana unterwegs ist und den Kindern Süssigkeiten auf s Fensterbrett legt.
Spinnstuben
Die Adventszeit war der Bginn der Spinnstuben und der nachbarlichen Zusammenkünften. Es wurde gesponnen, gestrickt und Weihnachtsarbeiten gemacht. In manchen Orten ist es eine bestimmte Bäuerin gewesen, die die Spinnstube abhielt, an andern Orten wanderten die Spinnerinnen nach festen Regeln von Haus zu Haus. In den Rockenstuben oder Spellstuben, Lichtstuben, Nachtstuben oder Heimgarten waren manchmal nur Mädchen, manchmal nur verheiratete Frauen zugelassen. Am Abend stellten sich auch die Burschen ein, es wurden Tagesneuigkeiten besprochen, Märchen und Sagen erzählt, Spuk- und Geistergeschichten, Spiele gespielt, Lieder gesungen und Rätsel geraten.
Adventskranz
Der Adventskranz geht vermutlich auf den Ringzauber zurück: grüne Kränze und Kränze aus geflochtenem Stroh brachten Segen und wehrten das Unheil von allem, was grün werden und Frucht tragen soll.
Deshalb umwand man die Zauberkränze zusätzlich mit goldenen und roten Bändern für die Farben des Lichts und des Lebens.
Der Adventskranz in der heutigen Form entstand um ca. 1860 in Norddeutschland.

Samstag, 29. November 2014

Andreastag

Am Sonntag 30. November ist der Tag vom heiligen Andreas. Dieser Tag gilt als Termin- und Lostag. Schau in der Andreasnacht, was für Gesicht das Wetter macht: So wie es ausschaut, glaub`s fürwahr, bringt`s gutes oder schlechtes Jahr. (Schwarzwald). Wirft herab Andreas Schnee, tut`s dem Korn und Weizen weh.
Durchspinnnacht: In Schaffhausen war an Andreas "Durchspinnnacht". Stoffe aus diesem in der Nacht gesponnenen Garn galten als wunderkräftig und durften von den Mägden für die Aussteuer behalten werden. In dieser Nacht konnte ein Mädchen oder Knabe erfahren, wen sie heiraten wird und ihn herbeiwünschen. 
Bim Angereesle het men albe hinger em Rügge düre imene Löffel Wasser in es Gschirrgschöpft; derbi het me nüt dörfe verschütte.  Gnau chan i nümme säge, was alls het müesse goh; i bsinne mi ume eso blösseli dra. De het men au e Spruch gseit:
Agerees, i bitte di, Bettschgetbrätt, i tritte di, Du wellischt mer verhälfe, zu re Frau, di mit mer z`Chilen u z`Märit chöm.
Eine weitere Beschwörungsformel lautet:
Angerees i bitte di, Bettstatt i betritte di, Zeig mer hienecht diesi Nacht Mi härzallerliebschte Schatz. Het er Ross, so chunnt er z`rite, Het er Chüeh, so tribt er sche, Het er nüt, so chunnt er süsch. ( um Huttwil)
Das Mädchen muss um Mitternacht nackt mit seinem Hemd die Stube wischen und den Abfall rückwärts aus dem Haus trage, so kann sie den Zukünftigen sehen.  (Huttwil.)  Man erblickt den Zukünftigen, wenn man zwischen 11 und 12 nachts aus sieben Brunnen trinkt ohne eine Wasserleitung oder einen Bach zu überschreiten. (Bern). Man klopft den Schafen am Stall; jenachdem ein altes oder junges Schaf blökt, erkennt man das alter des Zukünftigen (Bern). Ob man im kommenden Jahr heiratet erkennt man, wenn man den rechten Schuh rückwärts über die Schulter wirft. (Schwarzwald).
In gewissen Regionen von Süddeutschland, gingen Kinder und Alte mit Hammer und Besen bewehrt durchs Dorf. Beim Klopfgehen wird gelärmt und Wand für Wand abgeklopft, dass alle bösen Mächte verschwinden. Diese Lärmumzüge werden im Luzerner Gäu auch Stüpfernacht genannt.
Ein am Andreastag von einem Weissdorn geschnittenes „Spriesenhölzli“ in der Tasche getragen, zieht Holzsplitter aus der Hand (Zürcher Oberland)

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Samhain; von „sam-fuin“ = Sommers Ende.






Samhain ( 1. November) und Beltene ( 1. Mai) galten bei den Kelten als die wichtigsten zwei Jahresfeste, teilten sie doch das Jahr in eine Winter- und eine Sommerhälfte, eine „Jahresnacht“ und einen „Jahrestag“. Die Nächte davor galten als in der Luft hängend . Hatte der Sommer und das Jahr mit Samhain geendet, so fing der Winter und das neue Jahr doch erst wirklich mit dem neuen Tag an. Die dazwischenliegenden zwölf Stunden fielen zwischen die Zeit- es war unbestimmbare Zeit, also Ewigkeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fielen zusammen.
An diesen beiden Schnittstellen entfiel die Trennung zwischen Menschen- und Anderswelt für die Nachtstunden. So taten sich in Irland am 1. November nicht nur die Feenhügel auf, weil ja nun auch die Wesen der Anderswelt, welche im Sommer am Wachsen und Werden der Natur beteiligt waren, ihr Winterquartier beziehen mußten; da die schwarze, die Totenzeit begann, kehrten auch die Toten in die Welt der Menschen zurück und wurden sichtbar.
Die Kelten glaubten auch das Saman, der Herr des Todes, in dieser Nacht die bösen Seelen zu sich rief, die dazu verdammt waren, in Tiergestalt einherzugehen. Während dieser Zeit galt die Gefahr in die Anderswelt verschleppt zu werden als sehr groß, weshalb es die Meisten vorzogen, die Samhain-Nacht bzw. Helloween, im eigenen Heim im Schosse der Familie zu verbringen. Die Ausnahme machte die Jugend, welche in dieser Nacht vermummt und maskiert herumtrieb und allerhand Unfug anstellte um das Chaos noch zu erhöhen. Es ist anzunehmen, dass sie ursprünglich die Toten darstellten. Die Begegnung mit Ihnen war immer eine zweischneidige Sache. So wurde am Vorabend des 1. November  das Haus geputzt, das Feuer besonders sorgfältig gehütet, Stühle mit Tabakspfeife vor den Kamin gerückt (Tote frieren viel schneller als Menschen) und Speis und Trank hingestellt.
Zwar wollte man den Toten alle Ehren erweisen, aber wehe dem Lebenden welcher sich von ihnen überraschen liess oder, noch schlimmer, aufblieb um sie zu belauschen - er gehörte schon bald zu ihnen. Aus diesem Grund durfte man sich in dieser Nacht niemals nach Schritten auf der Straße umwenden.