Am Sonntag 30. November ist der Tag vom heiligen
Andreas. Dieser Tag gilt als Termin- und Lostag. Schau in der Andreasnacht, was
für Gesicht das Wetter macht: So wie es ausschaut, glaub`s fürwahr, bringt`s
gutes oder schlechtes Jahr. (Schwarzwald). Wirft herab Andreas Schnee, tut`s
dem Korn und Weizen weh.
Durchspinnnacht: In Schaffhausen war an
Andreas "Durchspinnnacht". Stoffe aus diesem in der Nacht gesponnenen
Garn galten als wunderkräftig und durften von den Mägden für die Aussteuer
behalten werden. In dieser Nacht konnte ein Mädchen oder Knabe erfahren, wen
sie heiraten wird und ihn herbeiwünschen.
Bim Angereesle het men albe hinger em Rügge düre
imene Löffel Wasser in es Gschirrgschöpft; derbi het me nüt dörfe
verschütte. Gnau chan i nümme säge, was
alls het müesse goh; i bsinne mi ume eso blösseli dra. De het men au e Spruch
gseit:
Agerees, i bitte di, Bettschgetbrätt, i tritte di,
Du wellischt mer verhälfe, zu re Frau, di mit mer
z`Chilen u z`Märit chöm.
Eine weitere Beschwörungsformel lautet:
Angerees i bitte di, Bettstatt i betritte di, Zeig
mer hienecht diesi Nacht Mi härzallerliebschte Schatz. Het er Ross, so chunnt
er z`rite, Het er Chüeh, so tribt er sche, Het er nüt, so chunnt er süsch. ( um
Huttwil)
Das Mädchen muss um Mitternacht nackt mit seinem
Hemd die Stube wischen und den Abfall rückwärts aus dem Haus trage, so kann sie
den Zukünftigen sehen. (Huttwil.) Man erblickt den Zukünftigen, wenn man
zwischen 11 und 12 nachts aus sieben Brunnen trinkt ohne eine Wasserleitung
oder einen Bach zu überschreiten. (Bern). Man klopft den Schafen am Stall;
jenachdem ein altes oder junges Schaf blökt, erkennt man das alter des
Zukünftigen (Bern). Ob man im kommenden Jahr heiratet erkennt man, wenn man den
rechten Schuh rückwärts über die Schulter wirft. (Schwarzwald).
In gewissen Regionen von Süddeutschland, gingen
Kinder und Alte mit Hammer und Besen bewehrt durchs Dorf. Beim Klopfgehen wird
gelärmt und Wand für Wand abgeklopft, dass alle bösen Mächte verschwinden.
Diese Lärmumzüge werden im Luzerner Gäu auch Stüpfernacht genannt.
Ein am Andreastag von einem Weissdorn geschnittenes
„Spriesenhölzli“ in der Tasche getragen, zieht Holzsplitter aus der Hand
(Zürcher Oberland)
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