Die Gestalten, welche unter diesem Namen auftreten, sind
recht verschieden. Bald ist es ein guter, gabenbringender Alter, bald ein
Bischof, dann eine geschwärzte, lärmende, tobende, hässliche, vermummte
Schreckgestalt oder eine ganze Rotte von glockenbehängten Kläusen. Ebenso
unterschiedlich ist der Zeitpunkt ihres Erscheinens und so kann man
Klausfiguren während dem ganzen Monat
Dezember antreffen..
Den Namen aber haben sie allesamt vom Heiligen des Tages
übernommen, dem Bischof Niklaus von Myra dessen Namenstag
am 6. Dezember gefeiert wird.
Bis ins 10. Jahrhundert war zunächst St. Martin
der Volksheilige, wurde dann aber im Volksbrauch nach und nach vom St. Nikolaus
verdrängt. Ursprünglich sind von St. Niklaus nur die Knaben beschenkt worden,
die Mädchen erhielten ihre Geschenke am Tag der Hl. Lucia (13. Dezember)
Auch die Reformation konnte sich des Heiligen nicht
entledigen ( Der französische Klerus machte kurzen Prozess und liess den
Weihnachtsmann 1951 vor der Kathedrale von Dijon öffentlich hinrichten. ( ) Sie
prangerten eine besorgniserregende „ Paganisierung“ des Fests der Geburt an,
die von dem rein christlichen Charakter dieses Erinnerungsfests ablenke,
zugunsten eines Mythos ohne religiösen Wert und so lebt er bei den Protestanten
als Samichlaus oder Chlaus weiter, mit dem Unterschied, dass er meist als Alter
mit rotem Kapuzenmantel auftritt, im Gegensatz zu den Katholiken, wo er meist
im Bischofsgewand auftritt.
Der Nikolaus wie wir ihn vor allem kennen, tritt meistens
mit einer Begleitperson in Erscheinung, welche im Gegensatz zum schönen,
weissbärtigen und freundlichen St. Nikolaus meist schmutzig und ruppig ist.
Sein Name ist regional verschieden: Schmutzli, Ruprecht,
Pelzmärte, Krampus, Rumpelklaas, Pelzebock ua. Diese Begleitgestalten weisen
wiederum auf eine ältere, archaischere Schreckgestalt hin und tragen die Züge
von eigentlichen Winterdämonen. Dies würde auch die vielen Bräuche in dieser
Zeit erklären, welche mit viel Lärm die Winterdämonen fernhalten und vertreiben
sollen.
Rute: Früher erhielten die
Kinder grüne Zweige und Reiser mit den Martins- und Niklaus Geschenken. Erst
das 16. Jh. legte der Rute einen pädagogischen Sinn unter. Nach
indogermanischem Glauben werden durch die Berührung mit der Rute, unter
bestimmten Feierlichkeiten, Krankheiten beim Vieh und feindliche Geister von
Haus und Hof vertrieben. Aber die Rute, die ursprünglich nur Abwehrt, wird
später in der Hand des Hirten zur Lebensrute, die feindlichen Zauber abwendet
und Wachstum hervorbringt, und auf dem Acker ein Symbol der Fruchtbarkeit ist.