1.
Nonig lang, hed mir öpper us em Luzernische verzellt; er mög sich no guet bsinne, as er äinisch a de Wiehnachte i de Chile Grosswange en Bettseicher ghört häig rüeffe.
«Bättet au für en arme Bettseicher!» hed mer früehner i de heilige Nacht mängisch ghöört rüeffe. Dodebii händ d Lüt as Jesuschindli tänkt, wo hilfloos im Chrippli au körperliche Schwächene unterworfe gsii isch wie jedes chliine Mäntschechind au. Drum hed mer dene wo wäge ere Blooseschwächi s Wasser nümm händ chönne hebe gròòte, sie sölled i de Häilige Nacht anderi Mitmäntsche um das Gebet aahalte.
Für die Bettnässer isch vor em Psalter, wo am ölfi aagfange hed, föif mòòl s Vaterunser pättet worde. Die Betroffene händ föif mòòl, be jedere Chiletüre äinisch, de Spruch müesse i d Chile ine rüeffe: «Bättet au für en arme Bettsäicher!»
«Uf das hii händ die alte Fraue s Vaterunser aafòò bätte,» hed er gsäit.
Aus Alte religiöse Volksgebräuche aus der Innerschweiz. Gesammelt von J. Arnet, Grosswangen. Aus SVAk Bd 31, 1931, S. 149 ff.
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