Montag, 5. Dezember 2022

Frau Faschte

Prophecy Productions | Perchta | purchase online

I früehnere Zite hed mer de Chinde mit der Frau Faschte Angscht gmacht.

Sie recki bis as Dach ufe, wänn sie under em Schärme stòòt und sie gseet dur d Wänd dure und schlüüft durs Schlüsselloch is Huus ine. Sie hed e gwaltigi chrummi Naase,  en lange Grind, groossi Zää und schrecklich langi Fingernägel zum die bööse Chind z chräble.

Aber au d Pùùrschte und d Mäitli mönd sich vor ihre in Acht nèè

D Frau Faschte gòòt nämlich wärend de chuurze Tääg und wärend em Wiehnachtsfronfaschte über die verschneite Wèèg und luegt i jedes Huus, ass niemert über d Ziit us spinnt und bezite Füürobig gmacht wird.

«I dere Ziit,» hed mer äis d Säifesüüderi us em Underdorf verzellt,» hed mer als früeh Füürobig gmacht und guet druuf Achtig gèè, ass mer d Chelle schöön stiif i äiner Räihe uufghänkt hed, vowäge i de Nacht chömm d Frau Faschte, heds ghäisse und wänn die nììd alles ordeli vorfindet, so mach sie dene Chelle uf iri Gattig Füürobig; sie schlöi alls z Hudle und z Fätze.

Öpper ander hed z verzelle gwüsst, ass äinisch e Frau amene Chiltobig gschpunne und gschpunne hed, bis wit i d Nacht ine und do hed uf äinisch öpper as Pfeischter gchlopfed. «Wèèr isch do,» hed sie do gfròògt. «Numme ich,» säit do e Frau vorusse. Öb si nììd öppis chönn hälfe. Moll, säit disi, sie söll nume grad ine choo.

Aber bim Liecht gseet sie ass sie niemert anders wie d Frau Faschte i d Stube ine glòò hed. Zum Glück hed sich die Frau zhälfe gwüsst. Sie hed de Frau Faschte gschnell es widligs Hördöpfelchörbli gèè und hed sie ghäisse, sie söll ire mit dem Cörbli gschwind uf Amerika übere go Wasser reiche.

Und wänn sie i dene dunkle Taage a dies Fäischter würd pöpperle? Was würdsch mache?

A soo du glaubsch nììd a söttig Sache.

Do sind irer au mool e Schuppele Pùùrschte amene Winteroobe go schlittle. Die händ au nììd draa glaubt.

S isch gege de Obig gsii und do händs aagfange vo de Frau Faschte zprichte. «U wänn die ez chääm, was wördet mir dänn mache?! Säit äine.

Aber en andere hed gspottet: «Frau Fischte, Frau Faschte, wänns äini git, so söll sie choo!»

Do isch ihne aber uf äinisch gsii, wie wänn ihne hinter em Schlitte öpper nochechiem. Es isch gsii wie n en Schatte, mit lange Bäi.

Do hed das Gschpött vo de Pùùrschte aber rassig uufghöört. 

 

 M Sooder, Sagen aus Rohrbach

 

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