Montag, 19. Dezember 2022

Frau Holle und der Kinderumzug

1.   perchta

1.

Ere junge Frau, isch ires Chind untaufft gstoorbe und so isch es nììd uf em Chilhoof i gsägneter Èèrde  beerdiget worde. Jo so sind si die Chilespringer, die Seelesüüder. Allewyl d Händ zämehaa und inere unschuldige Chinderseel d Mäss verweere. D Mueter häds schier nììd möge verlyde. Iez häd aber ussen am Doorf en alti Frau gwont. Die hed chönne zaubere, banne und Gäischter befäle. Es Gschüüch würdet di Äinte säge, e Häx di Andere. Die hed halt drum  mee chönne wi nume Broot ässe. No isch die Mueter grad vor Wienecht do hère gange und hed dere Alte ires Läid gchlaagt. No hed di Alt gsäit: „Muesch di nììd ersoorge. Los uf min Ròòt. Gang am Bèèchtelisòòbig uf de Chrüzwèèg use. Glaub mììr, èès wird din Trooscht sy. No isch die Mueter am Bèèchtelisòòbig zum Chrüzwèèg gange und hed under de Holderestrüüch gwaartet. Es isch Nüüni gsy und Zääni worde und vom Doorf her häds scho Ölfi gschlage. Aber chuum isch de letscht Gloggeschlaag verby gsy, hed si es Singe ghöört und si gseet es Gschäärli Chind und ine voruus e schööni wyssi Frau. Und wi si nööcher sind, no gseet die Mueter wi die schöön jung Frau grad ires Chind a de Hand fescht hebt. Die schöön Frau isch stòò blibe, hed d Mueter aaglueget und hed gsäit: „Bruchsch di nììd chömbere. Lueg, all Jòòr hol ich a mim Obig die Chind vo der Erde ab wo untauft gstoorbe sind und nimm si ufe i min Garte. Glaub mer si händs deet schööner wie si s uf Eèrde je ghaa hättet.“ No hed sie nomòòl gwunke und isch verschwunde. D Mueter aber hed all ihre Chummer über ires gstorbene Chind Im Augeblick verlore ghaa.

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