Montag, 20. Juli 2015

Pfiffe im Bannji

Das Haus in dem ich zur Zeit wohne steht unweit vom Bannji, das ist das Waldstück zwischen Grächen und Gasenried, entfernt. Etliche Sommer lang haben wir in diesem Zauberwald mit unseren Kindern an den Wasserleitungen mit Stöckchen und Tannzapfen Bauernhof gespielt. Wir waren uns sicher, dass in diesem Wald Wesen aus einer anderen Welt zuhause waren und wenn Nachts uns unbekannte Rufe aus dem Wald zu uns herüber klangen, wurden wir in unseren Vorstellungen nur noch mehr bestärkt. Ganz klar Pfiffe aber hörte Pfarrer Johann Bittel, als er 1899 als Neupriester nach Grächen kam, und an einem prächtigen Sommernachmittag „uf um Fridhof va Greechug spaziert und schiis Brevier gibättut“ hat. Vom Bannji her kam der grelle Pfiff, und noch einer und noch ein letzter scharfer dritter Pfiff folgten. Jetzt wusste der Pfarrer was er zu tun hatte. Er begab sich in die Kirche, nahm die Wegzehrung und das heilige Öl, „di Komijoo und ds heilig Ell,“und lief Richtung „Bannji“. Dort fand er einen Mann, der sich beim Holzfällen verletzt hatte und im Sterben lag. Der Pfarrer konnte ihn versehen und ihm im Tode beistehen.

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