Der Blog des Schweizer Urgesteins und Geschichtenerzähler Jürg Steigmeier. www.erzaehler.ch
Donnerstag, 23. Juli 2015
Cölestine und s Franz-Josi
Heute ging es steil bergauf mit mir Richtung Jungen auf 1955 M. ü. M.
Und an dieser Stelle, mit Blick hinüber nach Grächen, möchte ich euch
heute eine Geschichte erzählen, die ist ein bisschen noch wahrer als
meine Geschichten üblicherweise eh schon sind. Denn hier oben hütete
früher „s Franz-Josi“, der Grossvater der Mutter meiner Kinder, seine
Ziegen. In Jungen, kann ich euch sagen, sagen sich Ziegen und der Bär
gute Nacht und es kann ziemlich einsam sein da oben, wenn auch
der Ausblick übers Tal atemberaubend ist. Deshalb, so wird es noch
heute in der Familie erzählt, soll „s Franz-Josi“ von Zeit zu Zeit das
Leintuch vors Fenster hinaus gehangen haben. Dies war für seine Frau die
Cölestine drüben in Grächen das Zeichen, dass „s Franz-Josi“ etwas von
ihr wollte und sie, sobald sie das Zeichen sah, machte sich auf den Weg,
hinüber nach Jungen, zu ihrem Franz-Josi. Wovon man aber ausgehen kann;
ganz Grächen kannte und sah das Zeichen drüben in Jungen an Franz-Josis
Kammerfenster auch.
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