Freitag, 17. Januar 2014

Der Thron bleibt leer, Vorerst.

Information

Abbruch Onlinevoting

Leider wurden im Verlaufe des Onlinevotings Manipulationsvorwürfe laut. Eine Kandidatin zog sich deshalb aus dem Wettbewerb zurück. Da sich die Ereignisse in den letzten Tagen verschärft haben und wir aktuell nicht mehr hinter dem Ergebnis stehen können, haben wir beschlossen, das Voting abzubrechen.
Wir entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten und wissen das Engagement der Kandidaten und Abstimmenden zu schätzen. Unser Anliegen war es, der Erzählkunst eine Plattform zu bieten und die wunderbare Welt der Märchen bei den Menschen in Erinnerung zu rufen. Schade, dass die Technik diesem Wettbewerb den Zauber genommen hat. Mit einem derartigen Ansturm hatte niemand gerechnet.
In einem zweiten Anlauf werden die eingeschickten Videos und Audiofiles nun von ausgewählten Kindergarten- und Schulklassen aus verschiedenen Regionen bewertet. Kinder sind ja bekanntlich die fairste Jury. Und so hoffen wir auf einen klassischen Märchenschluss: Ende gut, alles gut!
Migros-Magazin, 16. Januar 2014

Soweit die offizielle Stellungnahme des M Magazins. Für mich ist an dieser Stelle Endefeuer. Ich glaube nicht, dass die neue Idee, die Videos kleinen Kindern zu zeigen, von mehr Erfolg gekrönt sein wird. Ich danke all meinen treuen Wählern und man sieht sich, live. 

Freitag, 10. Januar 2014

Wer holt sich die Märchenkrone?

Das Migrosmagazin sucht den die Märchenkönige. Seit Tagen wundere ich mich, dass sich die Stimmen einzelner Kandidaten über Nacht wundersam vermehren. Haben die eine Alraune unter dem Kopfkissen? Herkulanum! nein, nun habe ich als absoluter Laie in Sachen Computer sogar entdeckt, wie ich unendliche Male abstimmen kann. Wer die Zeit dazu hat soll es machen. Ich meinerseits möchte mich aber trotzdem beim Migromagazin bedanken, dass sich das Magazin für einmal dieser Kunstrichtung angenommen hat, ihr Platz gegeben hat und sie somit auch fördert. Dass eine spassige Idee von einzelnen ins absurdum getrieben wird, dafür kann dem Magazin nicht die Schuld zugeschoben werden. Welche Gier den Menschen teilzeitig befällt, darüber gibt, eben, das Märchen genug Bericht. Also liebe Menschenkinder, lasst euch nicht von goldenen Kronen blenden. Am Ende, genau, war das Aschengrübel die Königin.
Seid gegrüsst da draussen in der weiten Welt und ich freue mich auf den 16. Januar im Landesmuseum.
Jürg Steigmeier

Donnerstag, 2. Januar 2014

Bèèchtelistaag

Frau Holle und der Kinderumzug



Ere junge Frau isch ires Chind untaufft gstoorbe und so isch es nììd uf em Chilhoof i gsägneter Èèrde  beerdiget worde. Jo so sind si die Chilespringer, die Seelesüder. Allewyl d Händ zäme haa aber inere unschuldige Chinderseel d Mäss verwehre. D Mueter hed `s schier nööd möge verlyde. Iez hed aber usse am Doorf e alti Frau gwont, die hed chönne zaubere, banne und Gäischter befäle. Es Gschüüch säget di äinte, e Häx di andere, die hed halt drum  mee chönne wi nume Broot ässe. No isch die Mueter grad vor Wienecht dòò hère gange und hed dere Alte ires Läid g chlaagt. No hed di Alt gsäit: „Muesch di nììd ersoorge. Los uf min Ròòt. Gang am Bèèchtelisòòbig uf de Chrüzwèèg use. Glaub mììr, `s wird din Trooscht sy.“ No isch die Mueter am Bèèchtelisòòbig zum Chrüzwèèg gange und hed under de Holderestrüüch gwaartet. `S isch Nüüni gsy, und Zääni worde, und vom Chilezit her heds scho Ölfi gschlage. Aber chuum isch de letscht Gloggeschlaag verby gsy, hed si es Singe ghöört und si gseet es Gschäärli Chind, und ine voruus e schööni, wyssi Frau, und wi si nööcher sind, gseet die Mueter wi die schöön jung Frau grad ires Chind a de Hand fescht hebt. Die schöön Frau isch stòò blibe, hed d Mueter aaglueget und gsäit: „Bruuchsch di nììd chümbere, lueg, jedes Jòòr, hol ich a mim Obig die Chind vo der Erde ab, wo untaufft gstoorbe sind und nimm si ue i min Garte, glaub mer si händs deet schööner wie si s uf Erde je ghaa hètet.“ No hed si nomòòl gwunke und isch verschwunde. D Mueter aber hed all ire Chummer über ires gstoorbnige Chind im Momänt für immer verloore ghaa.

Elsass aus Raunächte, Märchen, Brauchtum, Aberglauben Sigrid Früh
Mundartlich Jürg Steigmeier 2004